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Dein Weg mit Migräne: Wie Du Schule, Lehre und Uni meisterst

Migräne kann Deinen Alltag in Schule, Ausbildung oder Studium ganz schön auf den Kopf stellen – besonders, wenn die Umgebung nicht passt. Viele junge Menschen fühlen sich dadurch verunsichert oder sogar benachteiligt. Aber: Du kannst lernen, Deine Trigger zu erkennen und gezielt für Dich einzustehen.

Migräne ist nicht nur ein Problem im Berufsleben – auch in der Schule, im Lehrbetrieb oder an der Uni begegnen Dir typische Auslöser. Gerade weil Lern- und Arbeitsumgebungen für Jugendliche oft wenig individuell gestaltet sind, können Trigger noch ungefilterter auf Dich einwirken. Es ist wichtig zu wissen, dass Du mit diesen Herausforderungen nicht allein bist und dass es Lösungen gibt.

Visuelle Reize: Licht und Bildschirme

Viele junge Menschen verbringen einen grossen Teil ihres Tages in Räumen mit künstlichem Licht oder vor Bildschirmen. Gerade in Schulen, Ausbildungsbetrieben oder Universitäten sind die Lichtverhältnisse oft nicht optimal und können Migräne auslösen oder verstärken.

  • Grelles Licht in Klassenzimmern, Werkstätten oder Hörsälen.

  • Flackernde oder schlecht eingestellte Monitore beim Lernen am Computer.

  • Fehlende Möglichkeiten, das Licht selbst zu regulieren (z.B. keine Vorhänge, keine dimmbaren Lampen).
     

Tipp: Du kannst versuchen, einen Platz am Fenster oder mit weniger direktem Licht zu wählen oder nach einer Bildschirmbrille fragen. Sprich Lehrpersonen oder Ausbildende an, wenn Dich das Licht stört.
 

Lärm und Geräusche

Lärm ist ein häufiger, aber oft unterschätzter Trigger. In vielen Lernumgebungen ist es selten wirklich ruhig. Gerade in Grossraumbibliotheken, Werkstätten oder Aufenthaltsräumen kann eine hohe Geräuschkulisse die Konzentration erschweren und Migräne begünstigen.
 

  • Lautstärke in Grossraumbibliotheken, Werkstätten, Aufenthaltsräumen oder Kantinen.

  • Baustellenlärm, laute Durchsagen oder ständiges Kommen und Gehen in den Fluren.

  • Keine Rückzugsmöglichkeiten für konzentriertes Arbeiten.
     

Tipp: Noise-Cancelling-Kopfhörer oder Ohrstöpsel können helfen. Frage nach einem ruhigeren Arbeitsplatz oder Rückzugsraum, wenn es Dir zu laut wird.

Gerüche und Luftqualität

Viele unterschätzen, wie stark Gerüche Migräne triggern können. Gerade in geschlossenen Räumen, in denen viele Menschen zusammenkommen, ist die Luftqualität oft nicht ideal.

  • Intensive Düfte von Putzmitteln, Parfüm oder Essen in der Mensa.

  • Schlechte Belüftung in Klassen-, Seminar- oder Aufenthaltsräumen.
     

Tipp: Bitte um regelmässiges Lüften oder, falls möglich, um den Verzicht auf stark duftende Produkte in Deiner Umgebung.

Ergonomie: Sitzplätze und Haltung

Eine gute Ergonomie ist für jeden wichtig, für Menschen mit Migräne aber besonders. Unbequeme Sitzmöbel oder falsche Tischhöhen können Verspannungen fördern, die Migräne begünstigen.

  • Unbequeme Stühle, zu hohe oder zu niedrige Tische, fehlende Stehmöglichkeiten.

  • Lange Sitzphasen ohne Bewegungspausen.
     

Tipp: Frage nach ergonomischen Lösungen (z.B. Sitzkissen, höhenverstellbaren Tischen) oder schlage kurze Bewegungspausen vor – das hilft nicht nur Dir.

Unregelmässige Tagesabläufe und Stress

Der Alltag von Auszubildenden und Studierenden ist oft von wechselnden Stundenplänen, frühen Unterrichtszeiten, Prüfungsstress und Deadlines geprägt. Gerade Veränderungen im Tagesrhythmus sind für viele Migräniker ein Haupttrigger.

  • Früh beginnende Unterrichtsstunden oder Schichten, die Deinen Schlafrhythmus stören.

  • Wechselnde Stundenpläne, Prüfungsstress, Deadlines und Leistungsdruck.

  • Fehlende Pausen oder zu wenig Zeit für Essen und Trinken.
     

Tipp: Versuche, feste Routinen zu entwickeln und erkläre Deinen Ausbildenden oder Dozierenden, warum Pausen für Dich wichtig sind. Nutze Apps oder Erinnerungen, um an Pausen, Trinken und Bewegung zu denken.

Deine Rechte kennen – und nutzen

Viele Schulen, Ausbildungsbetriebe und Hochschulen bieten Unterstützung für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Migräne. Es ist wichtig, dass Du Deine Rechte kennst und weisst, welche Möglichkeiten es gibt. Nur so kannst Du die Unterstützung bekommen, die Dir zusteht.

  • Nachteilsausgleich: Du hast das Recht auf individuelle Anpassungen – z.B. verlängerte Prüfungszeiten, Pausen oder alternative Prüfungsformen.

  • Rückzugsräume: Manche Schulen und Unis bieten Ruheräume an – frage nach, ob Du diese nutzen kannst.

  • Offene Kommunikation: Sprich mit Vertrauenspersonen, Lehrpersonen oder Ausbildenden über Deine Situation. Nur so können sie Rücksicht nehmen und gemeinsam Lösungen finden.
     

Tipp: Scheue Dich nicht, Unterstützung einzufordern. Viele Lehrpersonen und Ausbildende sind offen für individuelle Lösungen, wenn sie wissen, was Du brauchst.

Selbstfürsorge im Alltag: Was Du aktiv tun kannst

Selbstfürsorge ist keine Schwäche, sondern eine wichtige Kompetenz – gerade mit Migräne. Kleine Veränderungen können einen grossen Unterschied machen und helfen Dir, den Alltag besser zu bewältigen.

  • Führe ein Migräne-Tagebuch: So erkennst Du Deine persönlichen Trigger und kannst gezielt gegensteuern.

  • Gestalte Deinen Lernplatz triggerarm: Wähle, wenn möglich, einen Platz mit angenehmem Licht und wenig Lärm.

  • Plane Pausen bewusst ein: Kurze Bewegung, frische Luft und regelmässiges Trinken helfen, Migräneattacken vorzubeugen.

  • Nutze digitale Tools: Apps zum Migräne-Tracking, Erinnerungen für Pausen oder To-Do-Listen können Deinen Alltag erleichtern.
     

Du bist nicht allein mit Deinen Herausforderungen – und sie machen Dich nicht weniger wert. Im Gegenteil: Du lernst, für Dich einzustehen, Deine Bedürfnisse zu kommunizieren und Lösungen zu finden. Das sind Fähigkeiten, die Dich im Leben und Beruf weiterbringen. Trau Dich, Unterstützung einzufordern und Deinen Weg zu gehen – Deine Gesundheit ist wichtig!

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