


Migräneattacken reduzieren – Dein Weg zu mehr Freiheit im Alltag
Migräne kann Deinen Alltag als Auszubildende:r oder Student:in ganz schön durcheinanderbringen. Doch: Du bist Deiner Migräne nicht hilflos ausgeliefert – es gibt viele Möglichkeiten, die Anzahl der Attacken zu reduzieren und wieder mehr Kontrolle über Dein Leben zu gewinnen.
Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die mit wiederkehrenden Attacken einhergeht. Diese gehen häufig mit Symptomen wie Licht- und Lärmempfindlichkeit, Übelkeit oder Sehstörungen einher. Gerade in Schule, Lehre oder Studium kann das herausfordernd sein, weil Du Dich auf Prüfungen, Projekte und Deinen Alltag konzentrieren willst.
Trigger – Die Auslöser erkennen und vermeiden
Der Schlüssel zur Reduktion von Migräneattacken liegt darin, Deine persönlichen Auslöser zu erkennen und so gut wie möglich zu vermeiden. Häufige Trigger bei jungen Erwachsenen in der Ausbildung sind:
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Prüfungsstress und Stress jeglicher Form
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Unregelmässiger Schlaf oder Schlafmangel
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Ausgelassene oder unregelmässige Mahlzeiten
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Hormonelle Schwankungen (besonders bei Frauen während dem Zyklus)
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Zu viel Bildschirmzeit oder grelles Licht
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Wetterumschwünge
Nicht immer ist es einfach, die eigenen Trigger zu erkennen. Ein Kopfschmerztagebuch kann Dir helfen, Muster zu entdecken: Notiere, wann Deine Attacken auftreten, wie Du Dich fühlst, was Du gegessen hast und wie Dein Tagesablauf war. So findest Du heraus, welche Faktoren bei Dir besonders wichtig sind.
Medikamente – Was hilft wirklich?
Es gibt zwei Hauptgruppen von Medikamenten bei Migräne:
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Akutmedikamente: Sie helfen, eine akute Attacke zu lindern. Dazu gehören Schmerzmittel wie Ibuprofen und spezifische Migränemittel (Triptane). Wichtig: Nimm solche Medikamente an maximal 10 Tagen pro Monat ein, damit Du keinen medikamenteninduzierten Kopfschmerz entwickelst.
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Prophylaktische Medikamente: Wenn Du sehr häufig Migräne hast, kann Dein Arzt Dir Medikamente verschreiben, die die Häufigkeit der Attacken langfristig reduzieren. Dazu zählen zum Beispiel Betablocker, bestimmte Antidepressiva oder neuere Antikörpertherapien. Die Wahl der richtigen Therapie ist sehr individuell und sollte immer zusammen mit einer Fachperson erfolgen.
Nicht-medikamentöse Möglichkeiten: Deine aktive Rolle
Du kannst selbst viel dazu beitragen, die Anzahl Deiner Migräneattacken zu senken:
1. Gesunde Gewohnheiten etablieren
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Feste Schlafenszeiten und ausreichend Schlaf
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Regelmässige, ausgewogene Mahlzeiten
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Viel trinken (Wasser oder ungesüsster Tee)
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Auszeiten und Pausen im Alltag einplanen
2. Stressmanagement
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Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung
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Sport und Bewegung – am besten an der frischen Luft
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Realistische Ziele setzen und Perfektionismus ablegen
3. Arbeitsplatz und Lernumfeld optimieren
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Ergonomischer Arbeitsplatz (richtige Sitzhöhe, gutes Licht)
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Bildschirmzeiten reduzieren oder regelmässige Pausen einbauen
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In der Schule, im Betrieb oder an der Uni offen über Deine Situation sprechen – so können gemeinsam Lösungen gefunden werden, z. B. flexible Pausen oder Nachteilsausgleiche bei Prüfungen.
Unterstützung holen
Scheue Dich nicht, Hilfe anzunehmen. Vernezte Dich mit der Patientenorganisation Migraine Action. Sprich mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin über Deine Migräne und mögliche Therapien. An vielen Schulen, Hochschulen und Ausbildungsbetrieben gibt es Ansprechpersonen für Studierende und Auszubildende mit chronischen Erkrankungen. Auch Apotheken, Selbsthilfegruppen oder Beratungsstellen können Dir wertvolle Tipps geben und Dich motivieren, dranzubleiben.
Deine Migräne ist auch etwas Besonderes
Du hast viele Möglichkeiten, aktiv etwas gegen Deine Migräne zu tun. Es braucht manchmal Geduld und ein wenig Ausprobieren, aber mit jedem Schritt gewinnst Du etwas mehr Kontrolle über Deine Migräne. Sei stolz auf Dich, denn Dein Migräne-Gehirn kann nicht nur Schmerzen versursachen. Es verfügt über ganz besondere Fähigkeiten, und das Meistern der Herausforderungen, die eine Migräne mit sich bringt, lässt Dich Eigenschaften und Stärken entwickeln, von denen andere nur träumen können.
Unser Podcast Tipp für Dich: «Migräne? Ja, kenn ich»
Bianca Leppert nimmt dich in ihrem Podcast «Migräne? Ja, kenn ich» (siehe unten) mit auf eine Reise durch das Migräne-Chaos – mal ernst, mal mit Augenzwinkern. Sie nennt ihre Migräne liebevoll «Erna» und erzählt ganz offen, wie sie mit ihr klarkommt.
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