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Wenn alles zu viel wird: Dein Halt in schweren Tagen mit Migräne

Manchmal fühlt es sich an, als würde Dein Kopf explodieren, während alle um Dich herum ganz normal weitermachen. Doch auch in den dunkelsten Momenten gibt es Wege, Deine Stärke zurückzufinden und neue Hoffnung zu schöpfen.

Wenn Migräne zuschlägt, trifft das nicht nur Deinen Körper, sondern auch Deine Seele. Oft fühlst Du Dich geradezu erdrückt vom Spagat zwischen Ausbildung oder Studium und den Schmerzattacken, die Dich unvorbereitet überfallen können. Aus dieser Ohnmacht heraus wächst schnell die Angst vor dem nächsten Anfall, vor verpassten Stunden und Prüfungen. Gleichzeitig kommen Scham und Schuldgefühle auf, weil Du Dich zurückziehen oder wichtige Termine sausen lassen musst. Und nicht selten gesellt sich Einsamkeit dazu, wenn Du das Gefühl hast, niemand versteht wirklich, wie es Dir geht, und Deine Freundschaften darunter leiden.

All diese Empfindungen sind vollkommen normal und zeigen nur, wie herausfordernd Deine Situation ist. Sie machen Dich nicht zu einer Versagerin oder einem Versager.

Strategien, um wieder Boden unter den Füssen zu gewinnen

Bevor Du Dich in die konkreten Schritte stürzt, kann es helfen, kurz innezuhalten und Dir bewusst zu machen, dass Rückschläge Teil jeder Lernkurve sind. Du hast bereits viel geleistet – jetzt geht es darum, kleine Impulse zu nutzen, um Deinen inneren Kompass neu auszurichten.

1. Gefühle wahrnehmen und benennen

Erkenne Deine Emotionen an, ohne sie zu bewerten. Notiere in Stichworten, was gerade in Dir vorgeht. Dies schafft Distanz zum Schmerz und verhindert, dass sich Gefühle in Endlosschleifen verfangen.

2. Selbstmitgefühl üben

Sprich mit Dir selbst so, wie Du mit einer guten Freundin oder einem guten Freund sprechen würdest. Sätze wie «Ich darf gerade erschöpft sein» oder «Es ist okay, Hilfe zu brauchen» geben Dir Erlaubnis, menschlich zu sein.

3. Zeit für kurze Auszeiten planen

Ein paar Minuten bewusste Entspannung – tiefes Atmen oder eine kurze Meditation – können helfen, Stresshormone zu senken. Apps wie «Headspace» oder «Calm» bieten geführte Übungen speziell für Migränepatientinnen und -patienten an.

4. Austausch suchen

Manchmal reicht ein offenes Gespräch, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Ein erster Schritt kann sein, Deine Erfahrungen in einem geschützten Rahmen zu teilen – das entlastet und zeigt Dir, dass Du nicht allein bist.

  • Peer-Gruppen und Foren: Patientenorganisationen und Online-Communities bieten Raum für ehrliche Gespräche und Verständnis.

  • Studierendenwerke und Beratungsstellen: Viele Hochschulen stellen psychosoziale Beratung und spezialisierte Ansprechpersonen für chronisch Kranke bereit.
     

Wo Du professionelle Hilfe findest

Solltest Du spüren, dass die Belastung überhandnimmt, ist es wichtig, die Wege zur Unterstützung schon im Vorfeld zu kennen. So kannst Du schneller handeln, wenn es nötig wird.

  • Haus- oder Fachärztin/Facharzt: Besprich nicht nur die körperlichen Symptome, sondern auch Deine psychische Belastung.

  • Psychologische Beratung: Psychosoziale Zentren Deiner Region oder Fachstellen wie die Schweizerische Stiftung für Psychotherapie (SSIP) unterstützen bei Angst und Depression.

  • Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJPD) oder seelische Gesundheitsteams: Bei akuten Krisen erhältst Du dort rasch Hilfe.
     

Wenn Du das Gefühl hast, nicht mehr weitermachen zu können

Es ist normal, manchmal an einen Punkt zu kommen, an dem alles zu viel erscheint. Mit einem klaren Plan kannst Du Dir selbst Halt geben und Schritt für Schritt wieder Handlungsfähigkeit gewinnen.
 

  1. Sicherheitsplan erstellen: Lege fest, wen Du im Krisenfall sofort anrufst (z.B. Eltern, Vertrauensperson, Hotline).

  2. Notfallkontakte: Schweizerische Suizidpräventionsstelle «Die Dargebotene Hand» – Tel. 143.

  3. Kurzzeitige Krankenhausaufnahme: Bei akuter Selbstgefährdung kann auch eine stationäre Aufnahme sinnvoll sein.
     

Hoffnung bewahren: Dein Weg zurück in den Alltag

Auch wenn es im Moment schwerfällt, lohnt es sich, Deinen Blick wieder auf kleine Fortschritte zu richten. Jeder Schritt – so unscheinbar er Dir erscheinen mag – ist ein Baustein für neues Selbstvertrauen.

  • Kleine Ziele setzen: Ein Schritt nach dem andern – sei stolz auf jeden Tag, den Du trotz Migräne meisterst.

  • Ressourcen aktivieren: Erinnere Dich an Deine Stärken und Erfolge (z.B. bestandene Prüfung trotz Schmerzattacke).

  • Rituale pflegen: Regelmässige Mahlzeiten, Schlafroutine und sanfte Bewegung stabilisieren Körper und Psyche.
     

Du bist nicht allein. Jedes Gefühl, jede Angst ist Teil Deines Weges – und es gibt Menschen, die genau verstehen, was Du erlebst, und bereit sind, Dich zu begleiten.

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